Nach den „Empfehlungen zu Erziehung und Unterricht von Kindern und Jugendlichen mit autistischem Verhalten“ der Kultusministerkonferenz vom 16.06.2000 ist die Förderung von Schülern mit Autismus die Aufgabe aller Schulformen.
Schon seit vielen Jahren widmet sich unsere Schule dieser besonderen Herausforderung mit den damit verbundenen individuellen sonderpädagogischen Fördermaßnahmen. So fördern wir Kinder und Jugendliche mit den unterschiedlichsten Erscheinungsformen von Autismus:
- Frühkindlicher Autismus (sprechende und nichtsprechende)
- High-Function Autismus
- Asperger-Syndrom
- Autistische Züge
- Atypischer Autismus
Autistische Verhaltensbeeinträchtigungen zählen zu den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen (ICD-10, F84), denen komplexe Störungen des Zentralnervensystems zugrunde liegen, insbesondere im Bereich der Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitung. Betroffen sind sowohl kognitive als auch sprachliche, motorische, emotionale und interaktionale Funktionen, die die Beziehung zur Umwelt und die Fähigkeit zur Eingliederung in der Gemeinschaft behindern.
Durch eine – unterschiedlich ausgeprägte – Wahrnehmungsverarbeitungsstörung
- sind das Kontaktverhalten und die Kommunikation gestört,
- entstehen Schwierigkeiten, sich in andere Menschen einzufühlen,findet scheinbar keine Teilnahme am Geschehen der Umwelt statt,
- kann eine erhebliche Verunsicherung und ständige Ängstigung hervorgerufen werden,
- entstehen Stresssituationen, auf die dann ggf. mit Zwangsmechanismen, Rückzug und/oder Stereotypien reagiert wird,
- wird die Ausbildung einer gut funktionierenden Orientierung in Zeit und Raum beeinträchtigt,
- entstehen Probleme in der Motivation und dem situations-, sach- und sinnbezogenen Lernen,
- ist die Übernahme von Handlungsmustern erschwert und
- Planungs- und Handlungsfähigkeit sind beeinträchtigt.
Die Unterschiedlichkeit der Ausprägung der autistischen Verhaltensweisen erfordert individuelle sonderpädagogische Maßnahmen, Erziehungsziele sowie unterrichtliche Inhalte und Methoden. Nur durch individuelle Hilfen ist eine positive Entwicklung körperlicher, geistiger, emotionaler und sozialer sowie kommunikativer Fähigkeiten möglich.
Ausgangspunkt der Förderung ist die fachspezifische Kompetenz (oder der Erwerb dieser), um im Lernprozess eine begleitende Langzeitdiagnostik zu erstellen und Schwerpunkte in der individuellen Förderung entwickeln zu können. Wichtig bei der Festlegung von Förderzielen und Fördermaßnahmen ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Eltern, Therapeuten, Medizinern, Schulbegleitung.