Seit Jahren stellen wir fest, dass unsere Schüler ein schulisches Angebot für den ganzen Tag benötigen. Sie alle weisen einen sehr hohen Förderbedarf vor allem in ihrer emotionalen und sozialen Entwicklung auf. Deshalb muss eine Förderschule für Emotionale und soziale Entwicklung im Nachmittagsbereich ein Angebot bereitstellen, das nicht nur aus Betreuung besteht, sondern die unterschiedlichsten Möglichkeiten anbietet, diesem Förderbedarf der Kinder und Jugendlichen gerecht zu werden.
OGTS in der Primarstufe
Mit Beginn des Schuljahres 06/07 wurde die Offene Ganztagsschule (OGTS) an unserer Schule gemeinsam mit dem Jugendhilfeträger „Netzwerk Soziale Dienste und Ökologische Bildungsarbeit“ (Netzwerk e.V.) eingerichtet. Die Schule entschied sich für diesen Träger, mit dem sie bisher schon in anderen Projekten zusammenarbeitete und der im Stadtteil Nippes angesiedelt ist.
Unsere OGTS umfasst drei altersgemischte Gruppen mit jeweils 10 Schülern von Klasse 1 bis Klasse 4. Sie wurde mit Fachpersonal ausgestattet, da sich das Kölner Jugendamt nach intensiver Überzeugungsarbeit bereit erklärt hat, jeden Platz mit einem Tagessatz von über 30 € zu bezuschussen.
Deshalb stellen die Eltern für einen OGTS-Platz ihres Kindes an unserer Schule einen Antrag auf Hilfe zur Erziehung beim zuständigen Bezirksjugendamt.
Die OGTS-Plätze sind sehr begehrt. Inzwischen werden sie nicht nur von Eltern sondern auch vom Jugendamt Nippes nachgefragt. Das Kölner Jugendamt ist von der Richtigkeit der Maßnahme überzeugt.
Eckpunkte des OGTS-Programms sind Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung und Angebote zur Förderung der emotionalen und sozialen Entwicklung der Kinder.
Gebundener Ganztag in der Sekundarstufe I
Mit der Einrichtung des Gebundenen Ganztags in der Sekundarstufe I hat sich das Ganztagsangebot unserer Schule grundlegend verbessert. In Zukunft erhält fast jeder Schüler der Schule Auguststraße die Möglichkeit, ganztags gefördert zu werden.
Der Gebundene Ganztag startete im Schuljahr 2014/2015 mit den Klassen 5 und 6. Ab dem Schuljahr 2018/2019 nehmen alle Schüler in der Sekundarstufe I daran teil.
Der gebundene Ganztag wird verbindlich an insgesamt vier Tagen umgesetzt. Montags geht der Unterricht bis 12.30 Uhr, da im Anschluss die wöchentliche Konferenz stattfindet. Dienstags bis donnerstags endet der Unterricht um 15.30 Uhr. Am Freitag ist bis 14.00 Uhr Schule. Von Dienstag bis Freitag erhalten die Kinder ein frisch zubereitetes Mittagessen in unserer Mensa.
Der gebundene Ganztag arbeitet in Klassenteams mit jeweils zwei Klassenlehrern pro Klasse. Die Klassenteams decken, jeweils mit Unterstützung von Fachlehrern, die Stundentafel der Klasse ab. Am Nachmittag finden klassenübergreifende AG-Angebote statt, die die Schüler wählen können.
Das tägliche „Mehr an Zeit“ durch den Ganztag ermöglicht es uns, schulische Perspektiven sowie die individuelle Förderung besser in den Schulalltag zu integrieren. Entsprechend der Leistungsfähigkeit der Schüler findet im Vormittagsbereich vorwiegend aktive Lernzeit statt, im Nachmittagsbereich gibt es vielfältige Angebote aus den Bereichen Sport, musisch-bildnerische Erziehung, soziales Lernen und Hauswirtschaft. Für die Klassen 8 bis 10 gibt es Angebote im Rahmen der Berufsorientierung. Der Gebundene Ganztag bietet uns vielfältige Möglichkeiten, auf die unterschiedlichen Fähigkeiten und Interessen unserer Schüler einzugehen und soziale Benachteiligungen abzubauen.
Die Notwendigkeit der Ganztagsförderschule
Der Förderbedarf unserer Schülerinnen und Schüler besteht nicht nur in ihrer emotionalen und sozialen Entwicklung, auch die kognitive und physische Entwicklung ist häufig gefährdet, sodass eine umfassende Förderung im Gebundenen Ganztag notwendig erscheint. Unser ressourcenorientierter Arbeitsansatz („Jedes Kind hat seine Stärken und liebenswerten Seiten!“), der trotz der massiven Probleme unserer Schülerinnen und Schüler möglich und notwendig ist, zeigt in einem Ganztagsangebot wesentlich effektiver Wirkung.
Denn Ganztagsförderschule
- bietet den notwendigen zeitlichen Rahmen zur Förderung der emotionalen und sozialen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, die die dazu notwendige Erziehung in Familie nicht erfahren
- sichert leibliche Grundversorgung
- bietet mehr Zeit für unterschiedliche Lernangebote und Lernformen
- bietet eine strukturierte Tageseinheit
- ermöglicht eine sinnvolle Rhythmisierung der Lernphasen
- nutzt vorhandene materielle und personelle Ressourcen
- schafft ein stressfreies Schulleben
- ist Grundvoraussetzung für eine umfassende Gesundheitsförderung
- schafft mehr Möglichkeiten, mit weiteren Professionen zu kooperieren